Bild: David Keuer
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Bild: David Keuer
Bild: Carsten Pesch
Bild: Carsten Pesch
08 /2021 AUFBAU HEYESTRASSE
07 /2021 COMMON GROUNDS PROJEKTPRÄSENTATION IN GERRESHEIM
07 / 2021 PREFABRICATION DELBRÜCK
A CIRCUS
EIN STADTENTWICKLUNGSPROJEKT
MOTIVATION UND PROGRAMM
a circus versteht sich als Stadtentwicklungsprojekt. Im Sinne seines temporären Wesens reist er an einem Ort, spannt sein Zelt auf, offenbart kurzfristig eine fantastische Welt, und zieht sodann weiter.
Er wird zum Placemaker ‒ zum Ausstellungsraum, zum Forum für Bürgerdialoge und Beteiligungsprozesse, zum Kulturkino und Theater ‒ er ist ein Laboratorium für nachhaltige Stadtentwicklung, an dem die verschiedenen Akteure der Stadtgesellschaft zusammenkommen.
Doch nicht nur in seiner zeitlich begrenzten Erfahrbarkeit, sondern auch nach seinem Weiterziehen bleibt die Fantasie des Möglichen an eben jenen Ort verhaftet. Somit transformiert a circus nicht nur temporär den Ort selbst, sondern prägt die Erinnerung und das Bewusstsein seiner Besucher für diesen Ort. In seiner signalhaften Besetzung eines spezifischen Stadtraums eröffnet er damit auf spielerische Art das Potenzial des öffentlichen Raums.
METHODIK
Mit der Präzisierung der architektonischen Sprache, welche sich über die Jahre auf Grundlage eines kontextuellen Entwerfens gebildet hat, ist auch die Suche nach Bildern und Zusammenhängen, also Archiv und Werkzeug, parallel gelaufen und stetig mitgewachsen. Ganz im Sinne dieser Entwicklung begreifen wir die Methodik des architektonischen Entwurfs als einen bildhaft adaptiven Prozess. Als eine kritische Analyse fremder Bilder, das Abstrahieren auf die typologische Essenz, das Erstellen eines Regelwerkes um Raum dann neu behaupten zu können. Ob nun Gebäude, Innen- oder Stadträume zu entwerfen sind, das faszinierende ist der auslösende Moment für die Entwicklung der Idee. Dabei speißt sich die Idee nicht allein aus empirischer Analyse, sondern wird maßgeblich von unseren eigenen Bildern und Erfahrungen verzerrt. Dieses Plus, neben den nachvollziehbaren Methoden eines Entwurfs, stellt den Unwägbaren, den Impulsiven, den Widersetzlichen Part als wichtige Rolle für das Gelingen von Architektur. Denn selten geht ein guter Entwurf lediglich aus empirischen Feststellungen hervor. Es sind die Geistesblitze, die Idee aus komplexen Zusammenhängen, gemachter Erfahrungen, Erinnerungen und auch Entdeckungen, welche durch eine Inspiration entschlüsselt und lesbar gemacht werden. Die Kunstakademie Düsseldorf bietet die besondere Möglichkeit, mit den hier lehrenden & lernenden Künstler*innen in den Dialog zu treten. Dies ermöglicht eigene Positionen ins Verhältnis zu setzen, Arbeitstechniken und Denkprozesse zu erkunden und bildet die besondere Qualität unserer Zusammenarbeit an diesem Projekt.
PILOTPROJEKT – A CIRCUS
a circus ist das erste DesignBuild Projekt der Klasse Baukunst und dient als Auftakt des forschenden Lernens an der Schwelle von Kunst und Architektur an der Kunstakademie Düsseldorf. Prototypische Aspekte dieses Ansatzes können sowohl in der Konstruktion und Materialwahl, aber auch im Lernprozess gefunden werden. Das Team aus 12 internationalen Studierenden wird betreut von Herrn Prof. Kröger. Dabei steht der selbstbestimmte Entwurfs- und Ausführungsprozess im Mittelpunkt, der bei allen Beteiligten ein Höchstmaß an Verantwortlichkeit für das Projekt voraussetzt.
ENSEMBLE
Zentraler Aspekt des Projektes ist die ensembleähnliche, kollektive Praxis und das prozesshafte Finden seiner räumlichen Beschaffenheit. Der Projektraum lotet die Potenziale einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Baukunst und Bildender Kunst aus. In diesem Spannungsfeld ergeben sich insbesondere Fragen nach Ausdruck und Materialität zeitgenössischer, temporärer Architektur. Im Sinne seiner niederschwellig angelegten Konzeption öffnet sich der Projektraum insbesondere für ergebnisoffene Prozesse junger Künstler*innen und Kulturschaffender. a circus wird zum sichtbaren Zeichen dieser Akteure im öffentlichen Stadtraum. Die direkte Wahrnehmbarkeit seiner baulichen Präsenz sowie seiner unmittelbaren Präsentationsmöglichkeiten – außerhalb institutioneller Organisationsformen – bieten Chancen der Zugänglichkeit für breite Schichten der Stadtgesellschaft. Die Einbindung von Künstlern über Workshops und Tischgespräche soll den Blick weiten und deren philosophische Haltungen zur Disziplin Architektur vermitteln. Neben architekturpolitischem Engagement steht die Architektur als Ereignisraum im Vordergrund. Der Ereignisraum erklärt sich in der Verbindung zum öffentlichen, zum Städtischen, zum Kulturraum. Die Arbeit an der Erneuerung und stetigen Veränderung der kulturellen Stadtgestalt bildet den Kern des Diskurses.
FORSCHENDES KONSTRUIEREN - 1:1
In der Gestaltung des Pavillons suchen wir die Auseinandersetzung mit dem Baumaterial Holz, seinem archaischen Ursprung und einer Neuinterpretation traditioneller Handwerklichkeit mittels zeitgenössischer Werkzeuge. Es gilt die Vielschichtigkeit des Bauens mit allen Entwurfs- und Planungsprozessen in einem Team internationaler Studierender autodidaktisch zu erfahren. Dazu gehören das Bearbeiten eines Entwurfs, von der Entstehung des Konzepts, der Suche nach möglichen Kooperations- und
Sponsoring-Partnern, der Klärung baurechtlicher Bedingungen, der Ermittlung sowie Einhaltung anstehender Kosten und final der eigenständigen, handwerklichen Umsetzung. Die Komplexität zwischen Analyse, Kontext, Idee, räumlicher Atmosphäre, Tragwerk, Material, Licht, Farbe und Programm sollen dingbar und baubar gemacht werden. Die Konstruktion und Materialität von a circus ist sowohl städtisch als auch innenräumlich relevant. Insbesondere wird der Fokus darauf gelegt, ungewöhnliche Materialien zu erproben, ohne auf tradierte Baumethoden zurückzugreifen. In Kooperation mit Forschungsinstituten und privatwirtschaftlichen Partnern werden innovative Lösungen für zeitgenössisches Bauen entwickelt. Dies fordert und fördert eine kreative Auseinandersetzung mit dem Kern des architektonischen Denkens.
a circus fragt neben der sozial nachhaltigen Gestaltung von Stadtentwicklungsprozessen insbesondere aber auch nach der ökologischen Nachhaltigkeit. Dabei erachten wir die Berücksichtigung von Stoffkreisläufen im Sinne des cradle to cradle als Grundprämisse unserer Arbeit. Grundsätzlich wird eine intelligente/materialarme und ressourcen schonende Konstruktion vorausgesetzt. Neben der Wiederverwertung von Althölzern bildet die Verwendung von Recyklaten und innovativen Baustoffen den zentralen Bestandteil unserer Planung. Als Laboratorium für innovative Baustoffe kooperieren wir mit Forschungsinstituten und Herstellern aus der Privatwirtschaft um das Dach des Pavillons energetisch zu aktivieren. Eine photovoltaisch aktivierte Dachhaut macht den Pavillon energieautark und ermöglicht beispielsweise die Nutzung von Präsentationsmedien und eine Beleuchtung in den Abendstunden - ortsunabhängig. Im Sinne der temporären Architektur mit ihrer besonderen Möglichkeit, einen Beitrag zu leisten ohne Anspruch auf Zukunft, begreifen wir a circus als Lab. Der temporäre, ortsunabhänge Charakter des Entwurfs findet sein Pendant im architektonischen Detail.
Mit freundlicher Unterstützung von:
Bild: David Keuer
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Bild: David Keuer
Bild: Carsten Pesch
Bild: Carsten Pesch
+ + + 27.08.2021 - 25.09.2021 + + + HEYESTRASSE 99 + + + DÜSSELDORF GERRESHEIM + + +
08 /2021 AUFBAU HEYESTRASSE
07 /2021 COMMON GROUNDS PROJEKTPRÄSENTATION IN GERRESHEIM
07 / 2021 PREFABRICATION DELBRÜCK
A CIRCUS
EIN STADTENTWICKLUNGSPROJEKT
MOTIVATION UND PROGRAMM
a circus versteht sich als Stadtentwicklungsprojekt. Im Sinne seines temporären Wesens reist er an einem Ort, spannt sein Zelt auf, offenbart kurzfristig eine fantastische Welt, und zieht sodann weiter.
Er wird zum Placemaker ‒ zum Ausstellungsraum, zum Forum für Bürgerdialoge und Beteiligungsprozesse, zum Kulturkino und Theater ‒ er ist ein Laboratorium für nachhaltige Stadtentwicklung, an dem die verschiedenen Akteure der Stadtgesellschaft zusammenkommen.
Doch nicht nur in seiner zeitlich begrenzten Erfahrbarkeit, sondern auch nach seinem Weiterziehen bleibt die Fantasie des Möglichen an eben jenen Ort verhaftet. Somit transformiert a circus nicht nur temporär den Ort selbst, sondern prägt die Erinnerung und das Bewusstsein seiner Besucher für diesen Ort. In seiner signalhaften Besetzung eines spezifischen Stadtraums eröffnet er damit auf spielerische Art das Potenzial des öffentlichen Raums.
METHODIK
Mit der Präzisierung der architektonischen Sprache, welche sich über die Jahre auf Grundlage eines kontextuellen Entwerfens gebildet hat, ist auch die Suche nach Bildern und Zusammenhängen, also Archiv und Werkzeug, parallel gelaufen und stetig mitgewachsen. Ganz im Sinne dieser Entwicklung begreifen wir die Methodik des architektonischen Entwurfs als einen bildhaft adaptiven Prozess. Als eine kritische Analyse fremder Bilder, das Abstrahieren auf die typologische Essenz, das Erstellen eines Regelwerkes um Raum dann neu behaupten zu können. Ob nun Gebäude, Innen- oder Stadträume zu entwerfen sind, das faszinierende ist der auslösende Moment für die Entwicklung der Idee. Dabei speißt sich die Idee nicht allein aus empirischer Analyse, sondern wird maßgeblich von unseren eigenen Bildern und Erfahrungen verzerrt. Dieses Plus, neben den nachvollziehbaren Methoden eines Entwurfs, stellt den Unwägbaren, den Impulsiven, den Widersetzlichen Part als wichtige Rolle für das Gelingen von Architektur. Denn selten geht ein guter Entwurf lediglich aus empirischen Feststellungen hervor. Es sind die Geistesblitze, die Idee aus komplexen Zusammenhängen, gemachter Erfahrungen, Erinnerungen und auch Entdeckungen, welche durch eine Inspiration entschlüsselt und lesbar gemacht werden. Die Kunstakademie Düsseldorf bietet die besondere Möglichkeit, mit den hier lehrenden & lernenden Künstler*innen in den Dialog zu treten. Dies ermöglicht eigene Positionen ins Verhältnis zu setzen, Arbeitstechniken und Denkprozesse zu erkunden und bildet die besondere Qualität unserer Zusammenarbeit an diesem Projekt.
PILOTPROJEKT – A CIRCUS
a circus ist das erste DesignBuild Projekt der Klasse Baukunst und dient als Auftakt des forschenden Lernens an der Schwelle von Kunst und Architektur an der Kunstakademie Düsseldorf. Prototypische Aspekte dieses Ansatzes können sowohl in der Konstruktion und Materialwahl, aber auch im Lernprozess gefunden werden. Das Team aus 12 internationalen Studierenden wird betreut von Herrn Prof. Kröger. Dabei steht der selbstbestimmte Entwurfs- und Ausführungsprozess im Mittelpunkt, der bei allen Beteiligten ein Höchstmaß an Verantwortlichkeit für das Projekt voraussetzt.
ENSEMBLE
Zentraler Aspekt des Projektes ist die ensembleähnliche, kollektive Praxis und das prozesshafte Finden seiner räumlichen Beschaffenheit. Der Projektraum lotet die Potenziale einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Baukunst und Bildender Kunst aus. In diesem Spannungsfeld ergeben sich insbesondere Fragen nach Ausdruck und Materialität zeitgenössischer, temporärer Architektur. Im Sinne seiner niederschwellig angelegten Konzeption öffnet sich der Projektraum insbesondere für ergebnisoffene Prozesse junger Künstler*innen und Kulturschaffender. a circus wird zum sichtbaren Zeichen dieser Akteure im öffentlichen Stadtraum. Die direkte Wahrnehmbarkeit seiner baulichen Präsenz sowie seiner unmittelbaren Präsentationsmöglichkeiten – außerhalb institutioneller Organisationsformen – bieten Chancen der Zugänglichkeit für breite Schichten der Stadtgesellschaft. Die Einbindung von Künstlern über Workshops und Tischgespräche soll den Blick weiten und deren philosophische Haltungen zur Disziplin Architektur vermitteln. Neben architekturpolitischem Engagement steht die Architektur als Ereignisraum im Vordergrund. Der Ereignisraum erklärt sich in der Verbindung zum öffentlichen, zum Städtischen, zum Kulturraum. Die Arbeit an der Erneuerung und stetigen Veränderung der kulturellen Stadtgestalt bildet den Kern des Diskurses.
FORSCHENDES KONSTRUIEREN - 1:1
In der Gestaltung des Pavillons suchen wir die Auseinandersetzung mit dem Baumaterial Holz, seinem archaischen Ursprung und einer Neuinterpretation traditioneller Handwerklichkeit mittels zeitgenössischer Werkzeuge. Es gilt die Vielschichtigkeit des Bauens mit allen Entwurfs- und Planungsprozessen in einem Team internationaler Studierender autodidaktisch zu erfahren. Dazu gehören das Bearbeiten eines Entwurfs, von der Entstehung des Konzepts, der Suche nach möglichen Kooperations- und
Sponsoring-Partnern, der Klärung baurechtlicher Bedingungen, der Ermittlung sowie Einhaltung anstehender Kosten und final der eigenständigen, handwerklichen Umsetzung. Die Komplexität zwischen Analyse, Kontext, Idee, räumlicher Atmosphäre, Tragwerk, Material, Licht, Farbe und Programm sollen dingbar und baubar gemacht werden. Die Konstruktion und Materialität von a circus ist sowohl städtisch als auch innenräumlich relevant. Insbesondere wird der Fokus darauf gelegt, ungewöhnliche Materialien zu erproben, ohne auf tradierte Baumethoden zurückzugreifen. In Kooperation mit Forschungsinstituten und privatwirtschaftlichen Partnern werden innovative Lösungen für zeitgenössisches Bauen entwickelt. Dies fordert und fördert eine kreative Auseinandersetzung mit dem Kern des architektonischen Denkens.
a circus fragt neben der sozial nachhaltigen Gestaltung von Stadtentwicklungsprozessen insbesondere aber auch nach der ökologischen Nachhaltigkeit. Dabei erachten wir die Berücksichtigung von Stoffkreisläufen im Sinne des cradle to cradle als Grundprämisse unserer Arbeit. Grundsätzlich wird eine intelligente/materialarme und ressourcen schonende Konstruktion vorausgesetzt. Neben der Wiederverwertung von Althölzern bildet die Verwendung von Recyklaten und innovativen Baustoffen den zentralen Bestandteil unserer Planung. Als Laboratorium für innovative Baustoffe kooperieren wir mit Forschungsinstituten und Herstellern aus der Privatwirtschaft um das Dach des Pavillons energetisch zu aktivieren. Eine photovoltaisch aktivierte Dachhaut macht den Pavillon energieautark und ermöglicht beispielsweise die Nutzung von Präsentationsmedien und eine Beleuchtung in den Abendstunden - ortsunabhängig. Im Sinne der temporären Architektur mit ihrer besonderen Möglichkeit, einen Beitrag zu leisten ohne Anspruch auf Zukunft, begreifen wir a circus als Lab. Der temporäre, ortsunabhänge Charakter des Entwurfs findet sein Pendant im architektonischen Detail.
Mit freundlicher Unterstützung von: